Hotel Golden Residence

Als Rollstuhlfahrer habe ich mit meiner Frau 56 Tage in diesem Hotel gewohnt und die Absicht, dies im Winter 2013 zu wiederholen. Begründung:1. Das Personal, von der Direktorin bis zum Kellner, war freundlich und aufmerksam. Anregungen wurden gern entgegen genommen. 2. Die 3 Hotelteile A,B,C sind miteinander verbunden, so dass auch bei schlechtem Wetter keine Regenkleidung erforderlich ist, wenn man zum Essen oder in die Bar will. Die Zimmer (174) sind, soweit ich diese sehen konnte (3) sehr geräumig, so dass ein Rangieren mit dem Rollstuhl ohne Probleme möglich ist. Dies trifft auch für die Bäder zu, die allerdings nicht alle mit Haltegriffen versehen sind. Die Toilettenhöhe-wie auch die Bettoberkante entspricht der Sitzhöhe eines Rollstuhls (45 cm). Auch die Zufahrt auf die Balkone war stufenlos möglich. 3. Die Gäste kamen aus den unterschiedlichsten Ländern (Österreich, Frankreich, Slowakei, Deutschland, Portugal u.a.m.) im gemischten Alter, einige davon im Rollstuhl. 4. Die Sauberkeit war nicht zu beanstanden. Wie schon erwähnt waren die Preise für Essen und Getränke hoch, dies trifft auch auf die Telefonkosten zu. Allerdings war an zwei Stellen im Hotel die kostenlose Nutzung des Internet möglich. Empfangsschwierigkeiten für Handys gab es nicht. Die Wetterverhältnisse im Januar/Februar 2012 waren überraschend gut. Es hat an zwei Tagen geregnet, stürmisch war es gelegentlich. Ich empfehle deshalb dringend, sich Hemden mit kurzem Arm einzupacken, eine warme Weste aber nicht zu vergessen.

Die von uns während unseres Aufenthaltes bewohnten Appartements (3) waren ca. 60 qm groß. Die Möblierung erfüllte die Anforderungen, die Betten waren sehr gut, mussten aber immer verschoben werden, damit ein frontaler Ausstieg aus dem Rollstuhl möglich wurde. Hervorzuheben war ein einwandfreier Fersehempfang aller deutschen Sender (ohne die 3. Programme) mit einem Hitachie-Farbfernseher. Minibar und Kaffeemaschine waren nicht vorhanden, wohl aber zahlreiche Küchen geräte, Töpfe u.ä.

Nach meiner Auffassung waren die angebotenen Speisen sehr teuer und leider nicht von entsprechender Qualität. Wir haben es deshalb vorgezogen, in unserem Apartement (Zimmer) selbst zu kochen, weil eine kleine Küche vorhanden war. Da in der Nähe ein Einkaufszentrum mit zahlreichen Restaurants schnell zu erreichen war, konnte auch dort gegessen werden. (Ein Restaurant berechnete das Essen nach Gewicht, einschl. Teller) Ein am Atlantik gelegenes Fischrestaurant neben dem Hotel war für Rollstuhlfahrer nicht erreichbar.

Es gab keine Verständigungsschwierigkeiten, Englisch oder Deutsch wurde immer verstanden. Die Emsigkeit beim Frühstück (ständig wurden Tische abgeräumt und gereinigt) war störend.

Als Rollstuhlfahrer waren die Ausflugsmöglichkeiten begrenzt, da Madeira sehr gebirgt ist. Allerdings habe ich in der Hauptstadt Funchal den Eindruck gewonnen, dass dort immer an die Rollstuhlfahrer gedacht wurde. Alle Bordsteine waren an Straßenübergängen und Zebrastreifen abgesenkt. Die Autofahrer zeigten sich sehr rücksichtsvoll und haben stets vor den Zebrastreifen gehalten. Die öffentlichen Buslinien sind teilweise, z.B. die Linie 02, die direkt vor dem Hotel eine Haltestelle hat, für die Beförderung von Rollstühlen eingerichtet. Es ist aber auch möglich zu Fuß (Begleitperson), den Rollstuhl schiebend, vom Hotel bis in die Stadt Funchal (ca.3,5 km) abwärts zu kommen. Vom Stadtzentrum, welches relativ eben ist, muß zurück wieder der Bus oder eine Taxe, die teuer sind, genommen werden. Die Lage des Hotels ist aus meiner Sicht sehr gut, weil die umliegenden Berge häufig dafür sorgen, dass die Sonne scheinen kann, während es in den anderen Bereichen der Insel schon mächtig regnet. Das Hotel verfügt, auf einer Klippe, ca. 30 m oberhalb des Ufers gelegen, über ein Innen- wie Außenpool, eingebetten in eine stufenlos erreichbare Außenterrasse.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Das Hotel hat sich auch dadurch ausgezeichnet, dass es während unseres Aufenthaltes Januar/Februar 2012 absolut ruhig war. Allerdings war unser Apartement im 5. Stock nicht zur Straße ausgerichtet. Auf allen Fluren wurde in großen Buchstaben zur SILENCE / RUHE gemahnt. Nachts war lediglich Hundegebell und Hahnenschrei zu hören.