Hotel Sackmann

Wer in 2008 zum Hotel Sackmann reist sollte einige Abstriche in Kauf nehmen. Der Wellness Bereich wird in großem Stil erneuert, was selbst am Samstag zu Baulärm auf den Zimmern und in den Restaurants führen kann. Auch Montag Morgen wird man pünktlich von Baulärm (Presslufthammer, Schleiflärm) geweckt. Wir hatten vorab um ein ruhiges Zimmer gebeten und waren im Haus Burgfels untergebracht. Der Hauseingang war durch die beträchtliche Baustelle versperrt, so dass man durch Bar und Frühstücksrestaurant in die Lobby gehen musste. Wenn sie für ein Kurzwochende in den Schwarzwald fahren möchten, dabei gehobene Gourmetküche zu noch halbwegs zivilen Preise geniessen wollen und gewohnt sind bei geschlossenem Fenster zu schlafen, so können wir den Abstecher zu den Sackmanns empfehlen. Allerdings nicht in 2008 (in 2009 unbedingt anrufen, ob der Wellness Umbau abgeschlossen ist).

Unser Zimmer war renoviert, großzügig geschnitten und hatte eine breite Fensterfront zum Balkon, von dem man auf das Flüßchen Murg hinunterschauen konnte. Es hob sich wohltuend vom sonstigen Baustil des Hauses ab. Es scheint, als wird das Hotel Schritt für Schritt vom alten, dunklen Stil auf eine mehr zeitgemäße Innenarchitektur umgestellt. Lediglich das zwar großzügige, komplett renovierte Bad mit zwei Waschbecken gab wegen einer beengten Anordnung von Toilette und Badewanne Anlaß für Kritik.

Die Küchenleistung im Zweitrestaurant war zufriedenstellend bis gut. Es war Regionalküche des Schwarzwaldes angekündigt worden. Serviert wurde aber eher internationaler Stil. Die Gourmetküche im Restaurant Silberberg ist auf jeden Fall einen Umweg wert. Jörg Sackmann zaubert mit sicherer Hand eine Menge Leckereien vorneweg. Seine Motto diesen Sommer scheinen Fruchtaromen zu sein, was sich beim Fischgang wie beim Reh als Hauptgang zeigte. Die hochgelobte Patissierie empfanden wir als gut, aber nicht auf dem sonstigen Niveau der Küche. Die Weinkarte ist umfangreich und sowohl regional, als auch international gut bestückt. Das Preisniveau ist wie in Deutschland üblich hoch, aber nicht übertrieben.

Der Service war immer bemüht, allerdings in mehreren Fällen überfordert. Es fehlte insbes. ausserhalb des Gourmet-Restaurants die ordnende Hand. Vielfach wurde man lange gar nicht und dann in der gleichen Sache mehrfach angesprochen. Der Service im Zweitrestaurant war extrem langsam. Nicht nur bei uns, auch von anderen Tischen kamen Reklamationen, wo denn dies und das bliebe. Die an sich schöne Rohmilchkäse Auswahl konnte uns im Zweitrestaurant nicht erklärt werden. Der Service im Hauptrestaurant war freundlich und gut ausgebildet. Aber auch hier kam es zu Längen. Wir sind eigentlich Langsamesser, aber wenn schon am Anfang 30 Minuten zwischen den Gängen liegen, baut sich unnötiger Hunger auf.

Die S-Bahnlinie unmittelbar hinter dem Hotel hat uns weniger gestört. Besucher, mit Zimmer auf die Front-Seite, direkt an der Bundesstraße hatten sicher noch mehr Lärm. Insgesamt ist die Lage nicht ideal, da das Hotel in einem engen Flußtal liegt, was die Sonnenscheinstunden begrenzt. Wandermöglichkeiten sind ausreichend vorhanden.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Dass andere Besucher von einem Hotel für "ältere Semester" sprechen, können wir bestätigen. Insbesondere die Barmusik (mit Tanz (!) im Fojer des Hauses Burgfels), war dann doch ein wenig sehr herzzerreissend. Auch den Schwarzwälder Baustil in den Zentralbereichen sollte man mögen, wenn man sich für dieses Hotel entscheidet.