Hotel Wutzschleife

Um das Positive vorweg zu nehmen: Die Zimmer sind okay und sehr sauber, das Personal ist durchweg sehr freundlich und das Essen ist grundsätzlich gut. Leider gibt es aber den ein oder anderen Punkt an diesem Hotel, der einen Aufenthalt trüben und – wie in unserem Fall – zu einer einmaligen Sache machen kann. Dies fing schon an, als wir versuchten zu buchen. Auf die ersten drei (!) Anfragen – telefonisch und per Mail – wurde (bis heute) nicht reagiert. Erst als ich von meiner Firmen-Emailadresse aus einen Reservierungsversuch unternahm („meine“ Firma ist guter Kunde der Wutzschleife), bekam ich eine Antwort. Hätten wir keine Geschenkgutscheine gehabt, die es einzulösen galt, wäre allerdings hier schon der Ofen aus gewesen. Wir buchten das Arrangement „Das perfekte Dinner“, da wir Gregor Hauer bei VOX kochen sahen und das sehr ansprechend fanden. Anreise Freitag, Abreise Sonntag. Am Anreisetag gab es abends Buffet, welches sehr gut war. Die erste Irritation folgte allerdings schon beim Frühstück am nächsten Morgen, als wir bereits eine Stunde vor Ende der Frühstückszeit nicht mehr im Restaurant Platz nehmen durften, weil dort schon für das Mittagessen gedeckt war (um 9.30 Uhr!). Wir mussten mit einem Tisch im Flur vorlieb nehmen, der wohl zur Bar gehört. Abends fand dann unser „perfektes Dinner“ statt, ein 5-Gänge-Menü. Dieses wurde im gleichen Restaurant serviert, in dem die andere Gäste auch vom Buffet essen. Das stört das Ambiente schon etwas. Den angepriesenen Apfelsecco gab es nicht, stattdessen „nur“ einen normalen Aperitiv. Auch die einzelnen Gänge hatten mit dem im TV gezeigten nichts zu tun (warum nennt man das Ganze dann „Schlemmen wie beim Perfekten Dinner“?). Absoluter Negativpunkt war dann aber, als wir durch Zufall durch ein Gespräch am Nebentisch mitbekamen, dass es vier von fünf Gänge unseres Menüs auch am Buffet gab! Dort natürlich in rauhen Mengen, während uns Mini-Portiönchen vorgesetzt wurden. Hr. Hauer erklärte uns – darauf angesprochen – dass es sich zumindest beim Fleisch um einen Qualitätsunterschied handelt. Das mag sein, ich konnte allerdings keinen feststellen, ich habe beides probiert. Diese Tatsache empfanden wir als absolute Frechheit und fühlten uns auf gut Deutsch gesagt verarscht. Der insgesamt negative Eindruck dieses Hotels setzte sich dann auch am nächsten Morgen fort, als das Personal mit der Organisation des Frühstücks heillos überfordert war. Mit dem Nachfüllen leerer Platten und Schüsseln und dem Abräumen/neu Eindecken von Tischen kam man kaum hinterher und gegen 10.00 Uhr gab es dann so gut wie gar nichts mehr. Die jetzt noch hungrig eintreffenden „Spätaufsteher“ konnten sich nur noch klägliche Reste von Wurst, Käse und Müsli zusammensuchen – Brot, Brötchen, Croissants & Co waren komplett aus. Fazit: Muss man sich nicht antun. Es gibt wesentlich schönere und modernere Hotels, wo auch das Drumherum stimmt. Da wir aber auch die Antworten auf andere Kritiken hier gelesen haben, erwarten wir uns nicht wirklich Einsicht – kritikfähig ist man wohl eh nicht. Gesagt haben wollten wirs trotzdem und ob sich was ändert oder nicht ist uns egal, weil es keine Wiederholung geben wird.

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