Pestana Grand Ocean Resort

Das Hotel mit 177 Zimmern und 10 Suiten (laut Hausprospekt alles Nichtraucherzimmer) liegt in gut 3 KM Entfernung von Funchal mit Blick (in Abhängigkeit der Zimmerlage) auf das "Cabo Girao", eine 580 Meter hohe Steilküste; ein wirklich genialer Ausblick. Trotz der Nähe zu Funchal würden wir das Hotel als ruhig gelegen einstufen; Lärmbelästigungen durch Straßenlärm oder dergleichen waren zu keinem Zeitpunkt ein Thema. Auch im Hotel selber geht es sehr ruhig zu; wer so etwas sucht, liegt hier sicherlich richtig. Einkaufsmöglichkeiten sind in einem nahe (ca. 3 Minuten entfernt) gelegenen Supermarkt gegeben; wer das teure Hotel-Internet (EURO 9,--/Stunde !) nicht nutzen möchte, findet in einem ebenfalls in der Nähe gelegenen Einkaufszentrum ("Forum Madeira) einen PC-Spiele-Shop (1. OG) mit zahlreichen Internetstationen (nur EURO 2,--/Stunde). 7 x täglich fährt ein Pendelbus kostenlos vom Hotel nach Funchal und wieder zurück; Fahrtzeit ca. 25 Minuten (sicherlich deshalb, weil noch andere Hotels angefahren werden; die reine Fahrzeit nach Funchal City ist mit max. 10 Minuten deutlich kürzer). Liebhaber des ÖPNV können auch den Bus nach Funchal benutzen; eine Haltestelle liegt quasi vor der Hoteltür. Ticket nach Funchal kostet 2,10 EURO, wenn im Bus ein Einzelticket gelöst wird; bei einem Mehrfahrtenticket reduziert sich der Fahrpreis. Weitere Möglichkeit besteht in der Nutzung eines Taxis, dessen Nutzung billiger als in Deutschland ist. Gebucht hatten wir eine Suite, die im Gegensatz zu den normalen Zimmern alle mit Meerblick, 2 Balkonen und einem zusätzlichen Wohnraum mit kleiner Couch und zwei Sesseln ausgestattet sind. Es waren 2 Fernsehgeräte (3 Deutsche Sender: ARD, ZDF und RTL) aber kein Radio vorhanden. Kostenloser Safe und Minibar, die nur auf telefonischen Wunsch hin befüllt wird, sind vorhanden. Hatte den Vorteil, dass man im Kühlschrank bei Bedarf die eigenen Getränke unterbringen konnte. Zur Begrüßung standen im Kühlschrank 3 kostenlose Getränke (u.a. eine Flasche Bier und Coca Cola). Die Größe der Suite war durchaus OK, das Badezimmer (Badewanne mit Duschvorhang, WC und Bidet) unseres Erachtens aber sehr klein; sich dort mit 2 Personen aufzuhalten war schon anstrengend; wir hätten uns in einer Suite ein größeres Bad mit einem zweiten Waschbecken gewünscht . Der erste Eindruck von der Suite in Bezug auf Sauberkeit war eher nagativ: ein blondes langes Haar auf der Couch (von wem auch immer) hätte das Reinigungspersonal u. E. sehen müssen. Im weiteren Reiseverlauf gab es aber zum Thema Sauberkeit der Suite nicht das Geringste zu beanstanden, eher im Gegenteil: Am Abend wurden die Mülleimer nochmals geleert und auch das Badezimmer erneut gewischt ( ! ). Ferner wurde das Bett nett hergerichtet und es gab ein "Betthupferl" im Form eines Trüffels. Wir hatten Halbpension gebucht; wer darauf verzichtet, findet in unmittelbarer Nähe des Hotels genug andere Möglichkeiten, sein Abendessen einzunehmen. Beim Abendessen (keine festen Essenszeiten, sondern die Möglichkeit, sein Essen von 18.30 Uhr bis 22.00 Uhr einzunehmen) hat man die Wahlmöglichkeit, entweder vom Buffet zu essen oder in einem der drei wechselweise geöffneten Spezialitätenrestaurants (Italienisch, marokanisch oder portugiesisch); für alle Formen war eine vorherige Reservierung an der Rezeption erforderlich, was aber nie ein Problem darstellte. Was die Auswahl der Speisen (u.a. größeres Salatbuffet), aber auch den Geschmack angeht, hatten wir beim Abendessen kein Grund zu Beanstandungen. Die Preise für Bier, Softdrinks (z.B. 0,75 L Mineralwasser 4,-- EURO) oder Wein bewegten sich dabei im normalen Rahmen. Ein wenig enttäuscht waren wir aber vom Frühstücksbuffet: Wer nie etwas anderes gesehen hat, wird vermutlich sagen "klasse Frühstücksbuffet", aber im Vergleich zu anderen 5 Sterne Hotels kommen wir zu dem Ergebnis, dass das Frühstücksbuffet im Pestana Grand Hotel kein 5-Sterne Niveau hat. Sicherlich verhungert niemand; es gibt zahlreiche Brötchen- und Brotsorten, Kaffee, Tee, 4-5 verschiedenen Sorten Marmelade, Honig, Eier in den bekannten Variationen, Müsli, 3 bis 4 Käsesorten. Aber während unseres 12-tägigen Aufenthalts gab es beispielsweise nur an einem einzigen Tag Lachs; auch suchte man frisch gepresste Fruchtsäfte vergebens; nur das übliche Allerlei an Säften (2 Sorten). Die weitere Auswahl an Brotaufstrich (Salami, Leberwurst, gekochten Schinken sowie zwei weitere Sorten Frischwurst) änderte sich 12 Tage ebenfalls überhaupt nicht. Joghurt gab es nur aus Dosen, nicht frisch. Dafür kommen aber Freunde des englischen Frühstücks vollumfänglich auf ihre Kosten. Während beim Abendessen Decken auf den Tischen liegen, ist dies beim Frühstück nicht der Fall; hier werden Platzsetts (Holz oder Bambus ?) verwendet, die leider nicht immer unserem Anspruch an Sauberkeit genügten. Je nachdem, zu welcher Zeit man beim Frühstück erschien, war der Tisch aufgrund der vorherigen Nutzung auch schon mal dreckig (weil nicht gewischt wurde). Beim Frühstück (nicht beim Abendessen) kam es häufiger vor, dass die benutzen Teller erst dann von den Kellnern weggeräumt wurden, wenn die Gäste mit dem Frühstück komplett fertig waren. Folge: die Teller stapeln sich auf dem Tisch, so dass sich der eine oder andere Gast genötigt sieht, einen benutzten Teller oder Schale selber dort hinzubringen, wo dreckiges Geschirr/Besteck zwischengelagert wird. Die sollte in einem Hotel dieser Kategorie nicht so sein. Der Ausblick sowohl von der Frühstücksterasse als auch vom Hauptrestaurant auf das Meer kann man nur als grandios bezeichnen: Wasser, soweit das Auge reicht. Positiv fiel beim Frühstück eine Art kostenlosen Tageszeitung ("Good Morning Deutschland") auf, bei der auf einer DIN-A 4 Seite alle wesentlichen Nachrichten aus der Heimat zusammengefaßt wurden. Was die Freundlichkeit und Servicebreitschaft des Hotelpersonals angeht, muß man unseres Erachtens ein wenig zwischen Rezeption und Restaurantbereich unterscheiden: die Mitarbeiter an der Rezeption (mindestens zwei aus Deutschland, die meisten anderen sprechen ein wenig Deutsch und man kann sich gut verständigen) sind wirklich sehr nett und bemühen sich redlich, dem Gast bei seinen Fragen oder Problemen zu helfen. Im Restaurantbereich scheint der eine oder andere Mitarbeiter entweder ein kleines Motivationsproblem zu haben oder hat einfach nur häufiger schlechte Tage; dies waren aber wirklich Ausnahmen. Bei den meisten war es so, wie man es auch erwarten kann. Überdurchschnittlich motiviert (und freundlich) waren zwei weibliche Auszubildende aus Deutschland, die erst im November 2009 im Pestana Grand ihre Ausbildung begonnen haben. Was die Altersstruktur der Reisenden angeht, war festzustellen, dass diese eher im mittleren und oberen Bereich liegt; kaum jüngere Leute oder Familien mit Kindern. Möglicherweise ist dies in Ferienzeiten aber anders. Insgesamt ein Hotel, welches wir trotz der genannten Einschränkungen im Frühstücksbereich weiterempfehlen würden.

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