- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Die Anlage wird als Komforthotel und stellenweise Top-Adresse angeboten. Hier scheiden sich bereits die Geister. Wenn man mehr als 25 Jahre Reiseerfahrung hat, kann man sehr wohl zwischen Komforthotel und Ladenhüter unterscheiden. Nach einem ca. 2,5 Std. Transfer (60 km!) - es beschlich mich das Gefühl, im Kreis herum zu fahren - wurde nach Erreichen der Hotelzone von Kalutara mein Gesicht immer länger und ich war nach dem ersten Eindruck von außen zuerst froh, vom Golden Sun auf Royal Palms umgebucht zu haben. Diese Frohheit wich jedoch grenzenloser Enttäuschung, als ich am Royal Palms ausstieg. Die Anlage machte bereits an der Auffahrt und in der Lobby einen stark renovierungsbedürftigen Eindruck. Und zwar nicht wegen des Tsunami. Dieser Bedarf schien schon wesentlich länger zu bestehen. Es erinnerte stark an Kenia, Türkei und dergleichen. Es roch modrig und nach abgestandenem Essen. Meine Befürchtungen bestätigten sich, als ich mein erstes! Zimmer 237 betrat. Fleckiges, speckiges Mobiliar, schimmeliger Geruch. Ein Gedanke, sofort raus hier. Der Versuch in ein anderes Hotel wechseln zu können, scheiterte kläglich. Der Reiseleiter von Bucher Perera probierte die verschiedensten Strategien. Ein kleiner Auszug: "Sie haben special-offer-Preis (Info: 1 Woche AI 879 €, es reisten einige Gäste 2 Wochen für deutlich weniger als 700 €), andere hätten sich auch nicht beschwert" oder:"Die Hotels sind alle voll" oder: "Heute können Sie nicht umziehen, weil Sonntag ist, erst morgen" oder: "Sie können sofort (auch Sonntag?) ins Bentota Beach (nur 4*), aber gegen Aufpreis". Als mein Stimmungstief nach 5-6 Anrufen erreicht war und ich mittlerweile fast vier Stunden müde, hungrig und durstig in der Lobby saß, bot mir der Manager? das angeblich beste Zimmer 221 an. Hier war der Geruch und der abgewohnte Zustand nicht ganz so extrem und ich entschloss mich, erstmal zu bleiben. Am Folgetag kam Herr Reiseleiter mit dem Vorhaben, mich in ein noch besseres Zimmer 302 umzuquatieren, welches aber viele, viele Gänge entfernt und am anderen Ende der Gebäude lag. Ich lehnte entnervt ab, für weitere 6 Tage nochmal ein-, auspacken zu dürfen und wollte meinen Kurzurlaub endlich mit einem Strandspaziergang beginnen. Ein Strand im Sinne eines Strandes war jedoch nicht vorhanden. Das Meerende bestand aus grobem braun/schwarzem Sand. Achtung: Teerfüße. Ungeklärte Abwässer flossen neben dem Hotel ins Meer. Ins Wasser ging niemand. Wie auch? Gefährliche Strömung, ab Knöcheltiefe zog es einem den Boden weg und ins Meer, dessen Farbe zwischen braun und grau/grün wechselte, darauf gelbliche tosende Schaumkronen. Dieser Zustand ist an der gesamten West-Südküste gleich. Ich fand nur ein ca. 50m breites Strandstück in Beruwela (ca. 40 Autominuten) vor dem Hotel Eden Resort, wo man evtl. ins Meer könnte. Hier ist die Brandung durch eine vorgelagerte Insel abgeschwächt, jedoch mündet hier ein Fluß. Über die Wasserqualität schweige ich lieber. Zu AI ist zu sagen. Vorsicht: Es gibt Tage, Zeiten und Orte, da zahlt man, was vorher in AI enthalten war. Dazu an den entsprechenden Stellen mehr. Der Gipfel der DREISTIGKEIT zum Schluss. Der Eindruck dieses Urlaubes ist alles andere als zum Wiederkommen anregend. Vom Tsunami abgesehen, ein armes und vor allem sehr schmutziges Land. Z.B. sogar am Flughafen in der VIP Lounge die Toilette ist schlimmer als in jeder U-Bahn-Haltestelle. Ich war mit meinem Mann zusammen vor Ostern auf den Malediven (ca. 700 km Luftlinie entfernt) auf Sun Island, auch eine 4,5* Anlage (siehe Reisebericht). Zum Vergleich: Ein Unterschied zwischen Tag und Tag. Sollte sich jemand entschließen, seinen Urlaub trotz allem auf Sri Lanka und in dieser Region verbringen, bringt das was Ihr spenden wollt, selbst mit und verteilt vor Ort. Für Ausflüge kann ich guten Gewissens eine Empfehlung aussprechen. Holla (der große, es gibt zwei davon) organisiert auf Wunsch klimatisierte, saubere und technisch einwandfreie Taxis oder Kleinbusse mit Fahrer und die gleichen Ausflüge, welche von Reiseveranstaltern und Hotels angeboten werden, jedoch zu wesentlich moderateren Preisen. Außerdem zeigt er alles Sehens- und Wissenswerte und man ist wesentlich flexibler, als bei einem offiziell gebuchten Ausflug. Vor allem jedoch sicher und man wird nicht abgezockt. Holla findet man auf der Meerseite beim Tangerine Beach. Oder dort an der Poolbar nach ihm fragen.
Größe überdurchschnittlich, Zustand jedoch eindeutig abgewohnt. Manche Zimmertüren hatten Aufbruchspuren. Es gab alles, fleckige, speckige Sitz- und Bettbezüge, abgesplittertes Holz an Schränken und Sitzmöbeln, schimmlige Duschvorhänge und Rutschmatten, vergilbtes gesprungenes Sanitärporzellan, verschmorte Föne und schwarz/graues Balkonmobiliar spätes 70er Diskobarock, mal weiß gewesen. Nicht zu vergessen, im Schrank hing ein Bademantel. Jedoch nicht tragbar, weil ausgeleiert und muffig. Und immer und überall die Geruchskulisse. Meine Koffer rochen zu Hause noch und standen eine Woche auf der Terrasse zum Lüften. Die Minibar wurde mir bei Zimmerübernahme als nicht AI präsentiert. Dies wurde jedoch kurz darauf vom Manager? berichtigt. Dieser zeigte mir den Kühlschrank als inkludiert mir darin befindlichen Softdrinks und Bier und versprach tägliche Wiederauffüllung. Und jetzt kommts: Vor meiner "planmäßigen" Abreise gegen 6.00 Uhr verlangte man von mir die Bezahlung von 2 Perrier-Wasser und einem Bier aus besagtem Kühlschrank, insgesamt 900 Rupien (ca. 8 €). Ich weigerte mich, da mir ja dieser Kühlschrank als inkludiert gezeigt wurde. Es ging eine Stunde hin und her, bis man mir endgültig den Flughafentransfer verweigerte, bevor ich nicht diese Rechnung beglichen hätte. Da ich meinen Rückflug gefährdet sah, wollte ich unter Vorbehalt bezahlen und hierfür Geld wechseln. Meinen Restbestand an Rupies hatte ich für Trinkgeld verwendet. Kein Kassierer da, also kein Geldwechsel und keine Bezahlung mit Visacard möglich. So mussten Kofferträger und Zimmerjunge ihr erhaltenes Trinkgeld auf Verlangen der Rezeption wieder rausrücken. Dies ist der Gipfel an DREISTIGKEIT.
Ein Hauptrestaurant für alle Mahlzeiten. A lá carte nicht besucht, augenscheinlich von niemandem. Die Verpflegung war ok, jedoch kein 4,5* Standard und spätestens am 3. Tag wirds langsam langweilig. Täglich wieder aufbereitete Resteverwertung. Das Büffet nach Halbzeit war immer ziemlich zerpflückt. Im Restaurant hatte man immer das Gefühl, in einem alten Film zu sitzen. Schummrige Beleuchtung, dunkle Holz- und Stofffarben und ein Geiger, der einem langsam aber sicher auf den Senkel ging. Das Repertoire (Wiener Kaffeehaus anno dazumal) war immer dasselbe und man wußte auswendig, was kommt. Der Weißwein ging so lala, der Rotwein sollte besser als Glühwein angeboten werden. Mittags zum Lunch hatte ich täglich ein Cola light, welches mir am vierten Tag jedoch mit dem Hinweis serviert wurde, dass es nicht AI sei. Mein Einwand, dass ich bereits an den Tagen zuvor das gleiche ohne Bezahlung hatte, ging ins Leere. Ich wurde aufgeklärt, dass ich jetzt einen Beleg mit Betrag und nicht mit -0- unterschrieben hätte und deswegen bezahlen muss. Zur Info: Man muss für alles und jedes je! einen Beleg unterzeichen, trotz AI. Die Öffnungszeiten sämtlicher gastronomischer Einrichtungen werden kurios gestaltet. Nähert sich der Uhrzeiger der Schließung, wird erstmal die Klimaanlage abgedreht, was sich unverzüglich bemerkbar macht und die Gäste auffordern soll, zu gehen. Bleibt man trotzdem sitzen, weist das Personal auf "closing time" hin. Wer dann zwar nichts mehr bestellt (was garnicht mehr ginge) aber sein Glas noch leeren möchte, sitzt plötzlich im Dunkeln. Das Licht wird abgedreht, d.h. um 24.00 Uhr, wenn Lobbybar und Disko als letzte schließen, kann man nur schlafen gehen.
Einzig hier ein Lichtblick. Das Personal (außer Management) ist durchwegs sehr freundlich und engagiert und versuchte, einem jeden Wunsch zu erfüllen, was natürlich aufgrund deren begrenzter Möglichkeiten sehr eingeschränkt ist. Diese Menschen können nichts dafür, dass die Verantwortlichen nichts investieren. Zimmerreinigung zweimal pro Tag war stets in Ordnung, ebenso Bettwäsche- und Handtuchwechsel. Aus diesem Grund hier die einzig positive Bewertung.
Die Region und Sri Lanka als ganzes ist als durchwegs als ärmlichst und ziemlich schmutzig zu bezeichnen. Wer sich in den Hotels schon nicht so wohl fühlt, der wird draußen verzweifeln. Zu Unterhaltungsmöglichkeiten außerhalb kann ich nicht viel schreiben, da ich mich nicht rausgewagt habe. Transfer eine Tortur und eingangs schon beschrieben. Ein privat organisierter Ausflug mit dem Taxi in den Süden der Insel über Hikkaduwa, Galle bis Unawatuna hat meine Seele berührt. Hier ist das ganze Ausmaß der Zerstörungen des Tsunami sichtbar und es bedarf schon starker Nerven, wenn einen so was unberührt lassen sollten. Menschen leben hier in Einmann-Campingszelten, es steht kein Stein mehr auf dem anderen. Wenn man mit engagierten Helfern spricht, erfährt man die ganze Tragödie. Polizei, Militär usw. haben allesamt neue Fahrzeuge bekommen (u.a. von Schecks der UNICEF!!!) Die Bedürftigen lediglich umgerechnet 90 Euro für zwei Monate. Dies zu unseren Spendengeldern und Organisationen, die dafür sammeln.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Wer in den Fitnessraum gehen möchte, findet ziemlich altersschwache Geräte vor. Sonstige Animation nicht feststellbar (gottseidank). Liegestühle ausreichend (wen wunderts, keine Gäste), jedoch ziemlich veraltete Modelle. Keine Stühle oder Tischchen, d.h. Badetasche und Kleidung auf den Boden und danach voll Ameisen. Sonnenschirme keine, jedoch Schatten durch Palmen. Poolbar mit seltsamen Barhockern im Wasser. Schalensitze auf Chromgestellen (70er Diskostil), durften jedoch nicht verschoben werden, sonst Schimpfe vom Poolkellner. Gegen 18.00 Uhr, saß man denn auf einem der Hocker im Trockenen, wurde man von denselben geschubst. Die Hocker wurden nämlich weggeschlossen. Wahrscheinlich sehr wertvoll!? Der Pool war wiederum ein Lichtblick. Lagunenförmig angelegt mit versteckten Jakuzzis und strandartigem Zugang. Sehr sauber, wenn man bedenkt, dass vor fünf Monaten hier noch Land unter war.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1 Woche im Mai 2005 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Christine |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 9 |