- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das SENTIDO Phenicia war mal das TOP-Hotel in Hammamet. Aber davon entfernt es sich immer mehr. Das Phenicia war bis vor einigen Jahren das angesagteste Hotel hier und hatte ca. bis zu 80% Stammgäste aus allen Teilen Westeuropas. Doch diese Zahl schrumpft jährlich zusammen. Der Grund liegt zum einen an der Öffnung nach Osteuropa und zum anderen an der immer mehr zunehmenden Zahl an englischen Gästen. Dies drückt auf die Qualität des Hotels und viele Stammgäste fühlen sich hier einfach nicht mehr so wohl. Das haben wir durch Gespräche am eigenen Leib erfahren. Nach der notwendigen Renovierung 2001/2002 verlor sich auch die Gemütlichkeit durch die Zusammenlegung der Lobby mit der Großen Bar. Es entstand ein Flair einer großen Bahnhofshalle. Jetzt versucht seit zwei Jahren die SENTIDO-Gruppe ihr Konzept hier einzubringen. Dies ist aber aufgrund der Altersstruktur und der Bauweise nicht umsetzbar. Es fehlt z.B. der große Thalassobereich. Im Aussenbereich fehlen abends genügend Sitzplätze im Barbereich. Es geht nicht, dass die Gäste auf der Treppe zum Gartenbereich sitzen, nur weil die 30-40 Sitzplätze auf der Terasse belegt sind. das ist für ein Haus mit fast 800 Gästen definitiv zu wenig.Hier sollten Sitzgelegenheiten um den kleinen Pool im Garten geschaffen werden oder die Strandbar und die Poolbar sollten auch abends geöffnet sein und nicht nur tagsüber. Man muß aber auch sagen, dass das Hotel seine guten Seiten hat. Es liegt in einem wunderschönen, gepflegten Garten und hat einen wunderschönen Pool und einen gepflegten hauseigenen Strand. Die Kinderbetreuung ist vorbildhaft und es ist für jeden Gast ein Platz am Pool oder Strand zu finden. Es sind genügend Liegen zu finden und dank des großen Baumbestandes und der Schirme auch für jeden ein schattiges Plätzchen. Für Sportbegeisterte gibt es einen hauseigenen Reitstall, hauseigene Tennisplätze und sogar drei Golfplätze in unmittelbarer Nähe. Die Wassersportmöglichkeiten sind leider nicht im AI enthalten, sondern zum größten Teil gegen Gebühr. Ansonsten gibt es noch die allgemeinen Sportaktivitäten wie Fussball, Volleyball und Boule etc. Man kann also hier im Phenicia durchaus noch einen erholsamen Urlaub genießen, wenn man die oben aufgeführten Nachteile in Kauf nimmt. Es wäre schön, wenn das Hotelmanagement sich auf alte Tugenden besinnt und wieder vermehrt auf die Nationalität der Gäste achtet. Dann kann man auch wieder mehr Stammgäste gewinnen. In der Gastronomie sollte die Qualität wieder etwas angehoben werden, um den Standard nicht zu verlieren. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist so z.Zt. nicht gegeben. Bei einem Pauschalpreis von fast 1000,-€ für 14 Tage AI kann man in Gewissen Dingen etwas mehr erwarten. Das Personal ist klasse, aber permanent unterbesetzt. Es versucht mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln das Beste für die Gäste zu machen. Die Animation kann man z.Zt. auch getrost absetzen. Eine Weiterempfehlung/Nichtweiterempfehlung kann man hier nicht generell aussprechen, da jeder eine andere Sichtweise hat. Jeder muß seine eigene Erfahrung machen und dies Hotel bewerten. Diese Bewertung aus unserer Sicht können wir nur machen, weil wir seit 12 Jahren dies Haus kennen und wissen, wie es früher mal war.
Die Zimmer im Hotel sind akzeptabel von der Größe her und auch zweckmäßig eingerichtet. Wie gesagt, das Hotel ist mehr als 30 Jahre alt. Die Betten sind ok, das Bad ist sauber und das TV geht. Man ist ja hier eigentlich auch zum Badeurlaub und braucht das Zimmer nur zum Schlafen. Die Hotelleitung bemüht sich regelmäßig die Zimer in Stand zu halten und die Schäden, die durch die Gäste verurschat werden, zu beheben. Im vierten Stock des Haupthauses sollten allerdings die Tauben von den Balkonen auf Dauer verscheucht werden. Sie verursachen doch erheblichen Dreck. Dies gilt übrigens auch für die Schwalbennester auf der Hausterasse.
Die Anzahl der Restaurants ist eher eingeschränkt als üppig. Laut dem SENTIDO-Prinzip soll es mehrere Themenrastaurants geben, was aber nicht der Fall ist. Wenn das normale Restaurant oder das Barbeque in dem in der Sommersaison das Mittagessen serviert wird als Themenrestaurant eingestuft werden ist dies nicht akzeptabel. Das American-Restaurant mit Burgern und Sandwiches wurde bereits nach einem Jahr wieder geschlossen. Hier bleibt nur noch das A la Carte-Restaurant "La Panache", in dem man in etwas gehobenerem Stil essen kann und was es schon vorher gab, sowie das Asia-Restaurant "La Dragoon", was mit Asia nicht viel gemeinsam hat. Die Quantität und Auswahl des Essens ist ausreichend. Hier findet jeder irgend etwas, um satt zu werden. Zumindest Spaghetti, Pizza oder Pommes. Die Qualität und Sauberkeit lässt da eher zu wünschen übrig. Wenn man das Fleisch in der Soße nicht gleich als solches erkennen kann. Oder die Temparatur so gut wie nicht vorhanden ist. Oder der Gast vor einem am Buffet im Salat, den man sich eigentlich auch nehmen wollte, mit den Fingern wühlt. Am Strand fehlt die Gelegenheit einer Snackbar, um tagsüber mal etwas Obst oder einen Crepe anzubieten. Hier ist der Weg zur Snackbar am Pool doch etwas zu weit. Und wie schon oben erwähnt, sollten die Poolbar und die Strandbar auch abends geöffnet werden, um den Platzmangel auf der Hausterasse zu beheben. Da das Hotel noch nicht als absolutes Nichtraucher-Hotel ausgewiesen ist, sollten die Raucher auch nicht absolut ausgegrenzt werden. Sie haben nur die Möglichkeit auf der Hausterasse zu rauchen, nachdem die kleine Bezahlbar "Le Carillon" wegen Platzmangel ebenfalls zur AI-Zone und somit als Nichtraucherzone ausgewiesen wurde.
Hier muß ich als erstes die Hausdame oder auch Concierge Madame Kerstin Rouis loben. Sie ist die gute Seele des Hauses und kümmert sich um so wie Alles. Selbst die Vermittlung mit der Polyklinik nimmt sie selbst in die Hand. Dies mußte ich leider dieses Jahre am eigenen Leib erfahren. Ansonsten ist das Personal zum größten Teil nett, höflich und zuvorkommend. Und dies auch oft ohne Trinkgeld. Trotzdem sollte man dies nicht vergessen, denn mit dem Trinkgeld erkauft man sich ja nicht diese Dienste, sondern es soll eine Anerkennung der Arbeit sein. Das vergessen oft viele Gäste. Hier gilt auch der gute alte Spruch: Wie man in den Wald ruft, so ........ Und wer die Kellner wie gleichwertige Menschen behandelt, hat auch so seine kleinen Annehmlichkeiten wie z.B. mal das Bier am Tresen an der großen Schlange vorbei oder den Kaffe beim Frühstück an den Tisch gebracht oder die Getränke im Speisesaal schon am Tisch. Die Kellner und "Mattenboys" am Pool und am Strand sind alle durchweg kleine Sprachwunder. Sie beherrschen oft bis zu 7 verschiedene Fremdsprachen. Zumindest die Grundwortschätze.
Durch die Eröffnung des neuen Flughafens in Enfidhia erreicht man das Hotel relativ schnell. Es sind nur noch ca. 35km und die Fahrtzeit beträgt max. 1 Std. (je nachdem wie viele Hotels vorher noch angefahren werden). Der Strand ist direkt in die Hotelanlage intregiert und durch den Garten zu erreichen. Nach Hammamet-Stadt sind es ca. 5km und nach Hammamet-Yasmine ca. 4km. Beides ist mit dem Taxi für rund 3-4 Dinar schnell erreichbar. Rund um das Hotel selbst gibt es so gut wie keine Einkaufs- bzw. Unterhaltungsmöglichkeiten mehr, da die meisten Gäste das Hotel aufgrund des AI nur noch selten verlassen. Ausflugsmöglichkeiten werden wie immer durch die Reiseleitung angeboten. Von der Teppichknüpferei bis zur Wüstentour. Wer sich was zutraut, sollte jedoch auf eigene Faust nit dem Bus nach Nabeul zum Kamelmarkt oder mit dem Zug nach Tunis in die Medina oder Sousse fahren und dort den Hafen von Port El Khantouie besuchen. Nirgendwo kommt man den Einheimischen näher oder lernt das Land besser kennen.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Animation im Hotel ist ein Witz. Das liegt daran, dass die Animateure durch eine Fremdfirma angekauft wurden und sich eigentlich mit dem Hotel und den Gästen nicht identifizieren. Sie machen eigentlich nur notgedrungen ihren Job und sind froh, wenn sie Feierabend haben. Durch Sprachbarrieren fehlen oft mal die kleinen Smalltalks mit den Gästen. Als die Animation noch in der Hand vom Chefanimateur Monchef lag, wirkte alles etwas professioneller, auch die Abendanimation. Positiv fallen da nur die "Mattenboys" am Pool und am Strand auf, die unermütlich durch die Reihen der Liegen flitzen und die Auflagen bringen oder einem auch einfach nur mal die Liegen zurecht rücken. Sie halten den pool und den Strand sauber und sind um das wohl ihrer Gäste bemüht. Seit kurzem kann man sich die Liegen und Schirme in der ersten Reihe am Pool und am Strand erkaufen, um einen freien und besseren Blick auf den Pool oder das Meer zu haben. Wieder eine Idee des SENTIDO-Prinzips. Was soll dieser Unfug, wenn sich doch andere Gäste am Pool oder am Strand davor oder auch zwischen diese Schirme legen und um damit diese Sicht wieder zu versperren. Dafür ist das Platzangebot wiederum nicht groß genug um dies zu verhindern. Wer nun im Urlaub zusätzlich auch noch das Internet braucht, wird etwas enttäuscht werden. Es ist nur in der Lobby erreichbar. Auf der Terasse, im Garten oder auf den Zimmern muß man hierauf verzichten. Beim heutigen Stand der Technik eigentlich ein Unding. Naja, wer's aber trotzdem unbedingt braucht?
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Juni 2012 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Holger |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 2 |
Liebe Gäste, vielen Dank für Ihren äusserst ausführlichen Bericht - man merkt, wie gut Sie das SENTIDO Phenicia kennen, und wie sehr Sie es lieben - nicht ohne Grund kommen Sie seit Jahren immer wieder. Hierfür danken wir Ihnen. Wir haben Ihre Anmerkungen aufgenommen - manches ist machbar - so ist zum Beispiel jetzt die Poolbar am Abend ebenfalls geöffnet. Wir haben auch "Hinweisschilder" kreiert - damit hoffentlich kein Gast am Buffet seine Finger benützt. Insgesamt haben sich, wie Sie bereits anmerkten, die Konditionen verändert -die Welt ist rund und dreht sich weiter.... In diesem Sinne bleiben Sie uns bitte gewogen - einen grossen Teil Ihres ganz "privaten" SENTIDO Phenicia Paradies gibt es immer noch! Beste Grüsse Ihr SENTIDO Phenicia Team