- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Gestattet mir ein kurzes Vorwort: Da Bewertungen mit Kritik gerne negativ beurteilt werden: Ich schildere hier meine Erfahrungen, die sich nicht zwingend mit deinen gemachten Erfahrungen oder Erwartungen decken müssen. Während unserem Aufenthalt war das Hotel vermutlich vollständig ausgebucht, da Sommerferien. Es gibt sehr viel positives über das Spice zu berichten, aber es gibt leider auch eine Anzahl von Kleinigkeiten, die in der Summe durchaus nervig waren. Im Hotel selbst waren zahlreiche deutschsprachige und auch russische Gäste. Uns ist keine der beiden Nationen sonderlich negativ aufgefallen, man kann sie aber gut unterscheiden: Der Deutsche ist der mit den Socken und Bauch, der Russe ist der mit der maximal aufgetakelten und Stöckelschuh tragenden Frau. Alles, was nicht inklusive ist, kostet wie leider mittlerweile in der Türkei üblich Preise zwischen "Die spinnen" und "verrückt". Will man z. B. öfter als 1x pro Woche in ein a la carte Restaurant, verlangt das Hotel dafür 50€. Pro Person. Die Preise im örtlichen Kiosk sind doppelt so hoch wie außerhalb, auch für Zigaretten. Direkt nebenan ist der Ali Bey Aquaparkt. Es ist leider sehr teuer, 40€/Erw. und 20€/Kind. Dafür bekommt man allerdings auch Essen und zum Essen auch Getränke. Wir haben ihn besucht, mein Sohn und ich fanden die Rutschen wirklich toll, auch die Aufmachung ist super. Durch den Preis ist er auch nicht so überlaufen, es sind fast ausschließlich Hotelgäste des Ali Bey anwesend, ob es sich für den Preis lohnt, muss jeder selbst entscheiden. Wir haben es nicht bereut, es war ein genialer Tag. Alle typischen Touri-Artikel von zu Hause mitnehmen (Sonnencreme, Luftmatratze oder Luftringe, Wasserspritzpistolen usw), da diese vor Ort natürlich wesentlich teurer sind. Wenn ihr Fragen habt, oben anklicken, ich werde versuchen sie zu beantworten.
Die Zimmer sind laut Prospekt ca. 36 qm groß. Man sollte es sich nicht zu groß vorstellen, da wirklich alles von der Naßzelle bis zum Balkon mit eingerechnet wird. Die normalen DZ sind selbst mit Zustellbett aber immer noch groß genug, die unteren Etagen haben einen ansprechend großen Balkon, die beiden oberen Etagen verfügen allerdings nur über einen recht kleinen Balkon. Die Betten sind sehr bequem, die Klimaanlage arbeitet leise und effizient. TV mit vielen deutschen Sendern (Juchu, liebe Eltern, es gibt KIKA, der Urlaub ist gerettet). Der Safe ist kostenlos und in unserem Zimmer sogar groß genug für ein Laptop. Die Naßzelle ist relativ klein, aber ausreichend und schön gemacht. Es gibt eine Badewanne mit Duschvorhang. Immerhin ist dieser Vorhang nicht kuschelbedürftig und saugt sich somit nicht ständig am Körper fest. Die Minibar enthält Cola, Cola light, Sprite, Fanta, manchmal Eistee, und Wasser. Wie bereits oft moniert, sind die Zimmer selbst wirklich recht sparsam beleuchtet. Die Flure zu den Zimmern im Haupthaus übrigens auch. Auch die oft erwähnte Hellhörigkeit stimmt. Bei lauten Nachbarn versteht man jedes Wort. Wir hatten ein Zimmer in dem Gartenbereich. Wer es ruhiger mag, sollte den Aufpreis in Kauf nehmen. Hier gibt es keine langen Flure mit Verkehr, es sind immer nur 2 Zimmer, die sich einen kleinen Vorraum mit seperater Eingangstür teilen. Man blickt direkt auf den Villenpool, wo man wie gesagt auch um 11.00 Uhr noch Liegen bekommt. Es herrscht himmlische Ruhe, weil man von der Abendanimation rein gar nichts mitbekommt. Von unserem Balkon konnten wir auf den 3mtr entfernten Balkon blicken, allerdings ist der Begriff "mit direktem Poolzugang" leicht irreführend, denn aufgrund eines Geländers am Balkon muss man schon zur Tür hinaus und einmal um das Haus herumlaufen, was jedoch nur 20mtr Fußweg waren. Die Zimmer verfügen über ein kostenloses W-Lan mit akzeptabler Geschwindigkeit für denjenigen, der sein Laptop mitnehmen möchte.
Die Gastronomie als solches ist widerrum die große Stärke des Hotels. Das Frühstücksbuffet war sehr umfangreich und lecker, es gab morgens (und zwar nur morgens) auch frischgepressten Orangensaft inclusive. Wie ich am Nachbartisch feststellen konnte, bekam man auch um 8.30 Uhr morgens problemlos ein Bier... Gelegentlich passierte es, dass ab einer halben Stunde vor Ende des Frühstücks einige Dinge nicht mehr aufgefüllt wurden, aber ansonsten war das Frühstück perfekt. Mittags konnte man im Hauptrestaurant speisen, auch hier gab es mehr als genug, die Speisen variierten und der Geschmack war immer sehr lecker. An der Poolbar wurden mittags immer die Papstwahl nachgespielt. Pünktlich um 12.00 Uhr stieg weißer Qualm aus dem Schornstein und waberte leider meistens um die Poollandschaft. An dem beißenden Geruch in der Nase erkannte man also die geheime Botschaft "Habemus Papa", oder anders ausgedrückt: Es gibt Essen. An der Poolbar variierte die Auswahl allerdings wenig, aber es gab ja nochd das Hauptrestaurant. Abends war das Buffet nochmals reichhaltiger als Mittags, es wurde immer frisch gegrillt, einige Desserts draußen frisch zubereitet. Überhaupt war dass Dessertbuffet das beste, was wir bislang hatten. Viele waren in kleinen Schälchen portionsweise zubereitet und äußerst hübsch angerichtet. Lecker sowieso. Pro Woche darf man ein A la carte Restaurant besuchen, wir waren beim Italiener und beim Chinesen. Der Chinese war extrem lecker, und ein sehr schöner Abend, der Italiener konnte geschmacklich nicht ganz mithalten: Das Entrecote wurde im Zustand durch bis zäh serviert und außer ein paar Zwiebeln um die Schamgegend lag es vollständig nackig auf meinem Teller, also keinerlei Beilagen. Die restlichen Gänge waren ok, aber kamen nich ansatzweise an den Chinesen heran. Die Reservierung der Restaurants erfolgt telefonisch und klappte in beiden Fällen innerhalb von 5min problemlos und auf Anhieb. Getränkeauswahl gab es mehr als reichlich, absolut perfekt. Von Cocktails mit oder ohne Alkohol, Sekt, Wein, Bier, Schnaps, Baileys, Martini, Irish Coffee, Likören, bis zu Espresso, Cappucino, Latte usw. gab es alles, und für AI-Verhältnisse waren die Cocktails auch ziemlich ok. Wer in ein so großes Hotel fährt, muss natürlich damit rechnen, dass es z.B. im Hauptrestaurant betriebsam zugeht, und das tat es auch. Wer gerne draußen isst, hat morgens das Problem, einen Platz im Schatten zu finden, da nur 1/3 der Plätze Schatten spenden, abends sollte man dann entweder zur Eröffnung um 19.00 Uhr da sein, oder ab 20.30 Uhr, ansonsten sind die Plätze draußen belegt.
Der Service ist leider die große Schwäche des Hotels (mit diesem Satz fange ich mir garantiert 20% nicht hilfreich ein, ich weiß...). Wie gesagt: Das Hotel lief unter Volllast, da Ferienzeit. Das Servicepersonal in den Bars und Restaurants ist ständig am rennen, jedoch rennen sie häufiger der Arbeit hinterher. Das liegt nicht zwingend an zu wenig Personal, sondern an der Koordination. Beispiel? An der Lobbybarterrasse nimmt der Kellner die Bestellungend der Gäste auf, danach geht er zu Bar, wo die Getränke zubereitet werden. Bis diese fertig sind, sieht man den Kellner nicht mehr, da er an der Bar auf diese wartet. Ergo ist der ca. 10min nicht zu sehen. Es ist durchaus passiert, dass wir bis zu 25 min warten mussten, bis wir ein Getränk in den Händen hielten. Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, dass erste Getränk selbst an der Bar zu holen -was innerhalb von 2min klappte- und die folgenden dann halt rechtzeitig zu ordern. An der Poolbar standen manchmal nur 1-2 Barkeeper hinter dem Thresen, auch hier sollte man sich abends besser seine Getränke selbst holen. Und nein, ich kann auch im Urlaub lächeln, Danke und Bitte sagen und habe meistens 1-2 € in der Tasche, daran liegt es also nicht. Im Hauptrestaurant war es abends nicht viel besser. Die Kellner waren alle absolut freundlich und lächelten, waren aber überfordert. Das Servicepersonal spricht Gastronomiedeutsch, beherschen also die Zahlen von 1-9 auf deutsch und kennen das Wort "Radler". Ansonsten, wie überall im Hotel ist es vorteilhaft, englisch zu sprechen. Russisch ginge auch. Die Zimmerreinigung war soweit gut, die Kinderbetreuung haben wir nicht genutzt, von anderen haben wir jedoch mitbekommen, dass die Kinder ebenfalls gut englisch oder russisch im Kidsclub sprechen können sollten. Die allabendliche Kinderdisco bestand 14 Tage aus den immergleichen Liedern in der immergleichen Reihenfolge. Großes Lob verdient sich in unserem Fall die Rezeption, die bei uns leider ein falsches Zimmer (Economy) gab, dieses Problem dann aber vorbildlich löste und auch ansonsten bei Fragen immer sehr freundlich (auf englisch) half.
Das Hotel tendiert nicht dazu, seine Lage großartig zu verändern und liegt daher immer noch genau da, wo es die anderen 300 Bewerter auch gefunden haben, nämlich ca. 30-40 min vom Flughafen und 20 Fußminuten von Belek entfernt und unmittelbar am Strand. Wer nach Belek reist, sollte sich bewusst sein, dass dort nahezu ausschließlich 5* Anlagen stehen und die Einkaufsmöglichkeiten in Belek sich preislich an diesem Standard orientieren. Es gibt in Belek alles, was der Durchschnittstourist so braucht und es gibt noch viel mehr Sachen, die er eigentlich überhaupt nicht braucht, aber trotzdem kauft. Großartige Schnäppchen gibt es in Belek nicht, höchstens für die Leute, die Wert darauf legen, dass ein Fake-Markenlabel auf den Klamotten klebt. Auf dem Markt ist der Preis niedriger, die Qualität aber auch. Für Nacktanreisende die vorhaben, sich ihre gesamte Kleidung in der Türkei zu kaufen lohnt sich durchaus eine Fahrt nach Antalya oder Side, da dort die Preise wesentlich günstiger sind.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Der Pool ist wohl das dominanteste am Hotel. Der Hauptpool ist wirklich riesig, 1,40mtr tief und bietet an einer Ausbuchtung eine flachabfallenden Einstieg wie ins Meer, weswegen dieser Bereich der inoffizielle Kinderpool ist. Wenn man nach dem Frühstück in den Pool springt und am Rand entlang schwimmt, ist man pünktlich zum Mittagessen wieder an der Liege. Naja, so in etwa jedenfalls... Der Hauptpool wird relativ oft mit sehr lauter Musik beschallt. Komisch, alle regen sich darüber auf, aber irgend wer muss den Hotels dochmal suggeriert haben, dass der Durchschnittstouri sich sowas wünscht, sie machen es ja wohl kaum um einen zu ärgern, oder? Das größte Manko des Pools: Die Liegen. Sie sind aus Kunststoffrattan und derart bequem, dass man ab 7.30 Uhr keine freie mehr gefunden hat. Oder höchstens noch eine ohne Schirm, was im Juli einer Suiziderklärung durch Verbrennen gleichkommt. Natürlich sucht man das Übel bei den Liegenreservierern. Wenn man aber ca. 500 Liegen am Pool für 1500 Gäste aufstellt, bleibt einem nur die Wahl, ebenfalls zu reservieren oder leer auszugehen. Während unserem Aufenthalt kam das Hotel dann allerdings auf eine geniale Idee: Sie verteilten Zettel auf den Zimmern: Liegen reservieren verboten, reservierte werden abgeräumt, man soll seine Handtücher abends abgeben und dann nächsten morgen um 9.00 (!) Uhr, wenn die Handtuchstation öffnet sich neue holen und erst dann zur Liege. Das zeigte endlich Wirkung. Es wurde keine einzige Liege mehr reserviert. Jedenfalls bis nächsten morgen um halbacht, dann war erneut keine mehr frei. Der feine Unterschied zum Vortag: Es wurde bunter, weil nunmehr jeder noch eigene Handtücher, T-Shirts oder ähnliches als zuätzlichen Reservierungsschutz mit auf die Liegen legte. Auch am Strand gab es nicht übermäßig viele Liegen, jedoch war die Situation etwas entspannter als am Pool. Es gibt noch einen Villenpool, an dem auch die Gartenzimmer liegen, welches wir hatten. Dort standen sehr wenige Liegen, diese waren jedoch fast immer frei. Doof nur, dass mein Sohn da nicht hinwollte, weil dort halt keine anderen Kinder waren. Laut Rezeption dürfen übrigens alle, nicht nur Villen- und Gartenzimmergäste diesen Pool mitbenutzen. Die Rutschen sind nicht so der Burner. Mein Sohn fand sie langweilig, weil sie extrem langsam sind (auf einigen muss man sogar Anschwung geben, um voran zu kommen). Falls du dich auch wunderst, warum einige 5 und andere 7 Rutschen vorfinden: Es gibt 5, davon ist eine aber eine 3bahnige Wellenrutsche. Manch einer zählt das dann als 3 Rutschen, somit entsehen dann die 7 Rutschen. Die Rutschen, die hier bei Holidaycheck im Bereich Video zu sehen sind, wo der eine schwungvoll ins Wasser einschlägt, gibt es im Spice nicht (oder nicht mehr). Der Strand ist feinsandig, wird im Flutbereich jedoch sehr stark kieselig und desöfteren schwimmen reichlich Algen im Meer. Zur Animation: Selbst nicht genutzt, jedoch von Mitreisenden gehört, dass manche angebotenen Sportarten von anderen Nationalitäten eher zum Kampfsport umfunkioniert wurden. Abends gab es wie bereits erwähnt von 21.00-21.30 die Kinderdisco in Dauerwiederholungsschleife, danach bis ca. 22.30 Uhr eine Abendshow für Erwachsene, die abwechslungsreich und unterhaltsam waren.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im Juli 2009 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Carsten |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 46 |